Bereits im Alter von 6 Jahren besuchten meine Schwester und ich unsere Tante, die einen Tagesritt von uns enfernt wohnte. Dieses erste Reiterfahrung war etwas Unbeschreibliches, das mir für immer in Erinnerung geblieben ist. Vor ein paar Jahren habe ich eine Lizenz der Schweizerischen Akademie für Fernreiten erworben und organisiere seit mehr als 8 Jahren Reitausflüge in Serbien. Natur, Tiere, Menschen, die Mystik des Unberührbaren und der Sinn unseres Daseins haben mich schon immer fasziniert. Ich möchte Sie durch abgelegene Teile der Dinarischen Alpen und durch die Šumadija Region führen, um der Natur und den Tieren auf besondere Weise näher zu kommen. Mit mehr als 20 Jahren Tourismuserfahrung, Gesundheit durch Bewegung und meiner eigenen Reiterfahrung erreicht das Reiten mit uns ein besonderes Niveau. Von Anfang an bilden wir ein Team und genießen die wunderschönen Landschaften dieses Teils des Balkans. Ich bin Vater von fünf Kindern und mein Sohn Matej reitet den gesamten Trail seit seinem 8. Lebensjahr mit.
Ich organisiere die Tour, Ausrüstung, Pferde und leite Sie in Deutsch und Englisch.
Landwirt, Alleskönner, Hufschmied. Ausdauer und Belastbarkeit in jeder Situation, Umgang mit Pferden und ein hervorragender Reiter zeichnen Igor aus. Aufgewachsen auf einem Bauernhof, langjährige Erfahrung mit Tieren, Finder einfacher Lösungen… Igor ist Praktiker, der einfach in jeder Situation weiß wie man in der Natur und im Dorf zurechtkommt. Jedes Team möchte so einen Mann haben. Seit vielen Jahren beschäftigen sich Igor und seine Frau mit der Herstellung von Naturkosmetik, Käse, Honig und ländlichem Tourismus, was sein Wissen und seine Erfahrung weiter bereichert. Er ist Vater von vier Kindern.
Das dritte Mitglied in unserem Team ist unser Aco. Ein Multitalent, der die Geschichte unseres Landes erzählt, Landschaften fotografiert, für Kommunikation sorgt, Gäste vom Flughafen bringt und abholt. Er und seine Frau gründeten ein Hundeheim, welcher ihnen viel Wissen über Tiere eingebracht hat. Sein Umgang mit Pferden ist von Natur aus instinktiv. Er ist Vater von drei Kindern.
Es war früher Abend als ich mit meinem Vater auf dem Berg Zvijezda in den Dinarischen Alpen von Bosnien und Herzegowina unterwegs war. Ein dichter Nadelwald umgab das Tal von allen Seiten und wie immer am Berg war es angenehm frisch. Die Stille schien die Kraft des Berges zu unterstreichen. Und plötzlich hörte ich aus der Ferne Hufschläge. Als sie sich näherten, sah ich die Umrisse eines Mannes und eines Pferdes, die energisch nebeneinander hergingen. Als der schöne junge Hengst unsere Anwesenheit spürte, begann er zu wiehern und zu tänzeln. Der Mann war mein Onkel Miroslav. Er liebte Pferde und ich werde seinen Anblick nie vergessen, wenn ich ein Pferd anschaue. Dieser Anblick beeindruckte mich mit einer solchen Ehrfurcht vor Pferden und prägte das Schicksal meines Lebens.
In den 1980er Jahren hatte fast jeder Hof Pferde. In unserer Gegend fanden jedes Jahr Pferderennen statt. Meine Schwester Božana, unsere Freundin Zvjezdana und ich besuchten im Alter von 9 Jahren meine Tante. Wir brauchten einen halben Tagesritt, um dorthin zu gelangen. Meine Schwester und ich ritten eine schwarze, starke und energische Stute und Zvjezdana, ihr Lieblingspferd, Cvjetko. Wir gaben uns gegenseitig ein Bein und stiegen auf die Pferde. Erst gingen wir mit langsamen Schritt, dann Trab.
Da wir ohne Fernseher und Computer aufwuchsen, funktionierte unsere Vorstellungskraft wie leuchtende Kugeln. Wir erzählten verschiedene Geschichten, während wir das Reiten genossen. Und dann plötzlich ein Knall, brechende Äste, ein Vogelschwarm flog aus den Bäumen, unser Pferd tänzelte auf den Hinterbeinen und meine Schwester und ich stürzten zu Boden. Wir standen auf, schüttelten den Staub von unseren Kleidern, gaben uns gegenseitig ein Bein und stiegen wieder auf das Pferd. So begann die Liebe zu diesen erstaunlichen Tieren – Pferden.
Im Jahr 2017, bereits erwachsen und Vater von 5 Kindern, führte ich Touristen, Freunde und Kinder auf Pferden und organisierte die schönste Route durch Serbien. Organisiert wurde der Athen-Kassel-Ride von Peter van der Gugten, David Wewetzer, Tina Boche und Zsolt Szabo. Sie ritten von Griechenland über Mazedonien, Serbien, Kroatien und Slowenien nach Kassel in Deutschland und Peter bat mich, eine Route von Mazedonien nach Kroatien zu finden, komplett auf unbefestigten Straßen und über die Gebirgsketten.
Im Mai 2017 war es soweit. Peter rief an, um zu sagen, dass sie an der Grenze zwischen Serbien und Mazedonien seien. Ich machte mich fertig und fuhr nach Niš, um sie in einem fast verlassenen Dorf zu finden, grasende Pferde, Sättel, die als Betten dienten, Zeltflügel gespannt, Regen fällt…
Ich traf auch die jungen Kameramänner Mark und Sam und am Abend gingen wir in das Dorf in der Nähe. Das Treffen war unvergesslich und das Lachen bereicherte die Atmosphäre, sodass sich unsere englischsprachigen Gäste willkommen und wie zu Hause fühlten.
Morgens sind wir natürlich sehr früh aufgestanden, haben die Pferde gefüttert, die Ausrüstung vorbereitet und ich habe im Dorf nach Wasser für den Kaffee gesucht. Und natürlich bot der arme Mann, der im nächstgelegenen Haus wohnte, an uns selbst Kaffee zu kochen und lud uns zu sich nach Hause ein.
Brechen wir auf! Sie waren bereits gut gesattelt, während ich Position und Harmonie mit meinem Pferd Karabach suchte. Es regnete so stark, dass wir fast nichts vor uns sehen konnten. Petar übernahm die Navigation und der Weg führte uns genau dorthin, wie uns die Wanderer die Route erklärt hatten.
Wir kamen in Niš an und machten eine wundervolle Pause mit kleiner Tour durch Niš, bevor wir am nächsten Tag nach Jastrebac aufbrachen. Jastrebac! Was für ein Berg, was für ein Gefühl. Vor Jastrebac gibt es steppenähnliche Felder, wir ritten zwei Stunden ohne Pause. Ich dachte mir, wenn das Pferd nur niesen würde, würde ich runterfallen. Als wir in Jastrebac ankamen, war es ein wunderschöner sonniger Tag mit grünem Maigras und blühender Natur. Wir machten eine Pause und gingen zu Fuß auf die andere Seite des Berges Jastrebac. Nach einem ausgiebigen Abendessen und einem Rundgang durch die Therme, legten wir die Schabracken an, spannten die Zelte und gingen schlafen. Können Sie sich dieses Gefühl vorstellen? Das Mondlicht und die Kälte, während man im Hintergrund die Pferde hört wie sie das Gras kauen? Ich hüpfte in meinen Schlafsack und nur meine Nase ragte heraus. Gelegentlich betrachtete ich die Sterne und die Umrisse der Bäume bis mich schließlich die Müdigkeit übermannte.
Du fragst dich, ob ich vom ganzen Reiten wund war? Sicher, ich hatte blaue Flecken, aber die Euphorie hat mich abgelenkt und ich habe es nicht bemerkt. Zumindest nicht während wir geritten sind.
Trstenik. Die Pfadfinder und der Ruderverein haben uns beherbergt, daher werde ich immer wieder gerne nach Trstenik fahren, genauso wie in die Gledićke-Berge. Tina Boche sagte, dass sie das Aufwachen in den Gledićke-Bergen für immer als einen der schönsten Morgen ihres Lebens in Erinnerung behalten wird. Und tatsächlich, dieser Berg ist etwas Besonderes, Großartiges, Magisches. Ja, das ist das richtige Wort. Ein magisches Erwachen im Schutz der Bergwiesen.
Nach ein paar Tagen kamen wir in der Gegend von Divčibare und Povlen an. Wenn Sie in diese Gegend kommen, fühlen Sie sich plötzlich wie in einem anderen Land, auf der anderen Seite des Planeten, unerreicht und unvergleichlich. Povlen hat mich so sehr fasziniert, dass ich 2019 dort Land gekauft und mit dem Bebauen des Grundstücks begonnen habe, auf dem wir jetzt leben. Das kilometerlange hügelige Gelände auf über 1000 Metern Höhe, der Blick bis nach Durmitor in Montenegro, die frische Luft, der Wind aus dem Süden, in dem ich manchmal das Meer rieche, all das prägt sich mir als Zustand der Meditation ein. Noch heute werde ich auf einem Pferd sitzen und mich auf ein Abenteuer begeben, um die Dinarischen Alpen dieser Region zu erkunden. Es gibt kein Ziel, es gibt nur den Weg und mein treues Begleitpferd.
Möchten Sie mehr Geschichten hören, während wir ein Lagerfeuer anzünden? Wollen Sie verstehen, wie wir langsamer und erfüllter leben können? Hier ist eine Möglichkeit, diesen Lebensstil zu probieren – die unaufdringliche, natürliche Art der Symbiose zwischen Mensch und Natur.
Horse Adventure Serbia
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